Haare können je nach Frisur und Haarstruktur eine Erhöhung von Maßen bewirken, die einen Messpunkt am Kopf haben. Das betrifft z.B. die Körperhöhe oder den Kopfumfang.
Bei sicherheitsrelevanten Maßen darf der Einfluss von Haaren auf Körpermaße deshalb nie vernachlässigt werden.
Durch verschiedene Frisuren und Haarstrukturen (z.B. bei lockigen Haaren) können Körpermaße verändert werden, besonders dann, wenn keine zusätzliche Kopfbedeckung getragen wird. Das muss für Normung und Konstruktion beachtet werden.
Die Messung der Körperhöhe erfolgt standardisiert am höchsten knöchernen Punkt des Schädels (Vertex). Dabei sollte darauf geachtet worden sein, dass die Haare den Wert des Körpermaßes so wenig wie möglich beeinflussen. Ähnlich wird bei der Messung von Kopfumfangsmaßen vorgegangen. Je nach Mode kann es besonders bei Frauen zu einer Erhöhung der Werte für Körperhöhe, Sitzhöhe (Stammlänge), Kopflänge (-tiefe) oder Kopfhöhe von mehr als 50 mm kommen. Dieser Wert ist bei der Einbeziehung von Körpermaßen (z.B. der Körperhöhe für Männer und Frauen) meist im Bereich der zu beachtenden Maße innerhalb des 95. Perzentils für Männer (z.B. P95 für Körperhöhe der Männer = 1855 mm, P95 für Körperhöhe der Frauen = 1720 mm). Addiert man bei Frauen ca. 50 mm für die Frisur dazu, ist man immer noch im Bereich der Körperhöhe der Männer (DIN 33402-2). Allerdings können bei wechselnden Moden auch die entsprechenden Körpermaße der Männer beeinflusst werden.
Für Maße, die Fingerlängen betreffen bzw. einbeziehen (z. B. Handlänge), ist gegebenenfalls ein Zuschlag von wenigen Millimetern bzw. in Abhängigkeit von Moden auch höheren Werten für die Fingernägel zu berücksichtigen, da diese über die Fingerkuppe reichen. Relevant ist das vor allem bei der Gestaltung von Bedienelementen, die durch einzelne Finger benutzt werden sollen und bei der Beachtung von entsprechenden Sicherheitsabständen (siehe Bsp. KAN-Gutachten zum Prüffinger (pdf, nicht barrierefrei)).