Immer, wenn die (Arbeits-)Umgebung von Menschen und/oder ein Produkt für den Kontakt mit Menschen entwickelt bzw. gestaltet wird, entsteht eine Schnittstelle von Mensch und (technischer) Umwelt. Dann sind für eine optimale Gestaltung Körpermaße von Menschen erforderlich.
Besonders häufig werden anthropometrische Daten bei der Gestaltung von Bekleidung, Arbeitsplätzen, persönlichen Schutzausrüstungen und Mensch-Maschine-Schnittstellen benötigt und genutzt. Dabei müssen neben der ergonomischen und komfortablen Gestaltung von Produkten sehr oft auch arbeitsschutzrelevante Sicherheitsaspekte beachtet werden. Da bestimmte Fehlanwendungen anthropometrischer Daten wie z.B. die Auswahl falscher Körpermaße, die Nutzung von Körpermaßen einer nichtadäquaten Nutzerpopulation (z.B. falsches Alter) oder die Nichtbeachtung von Kleidung vorhersehbar sind, können sie bei Kenntnis der Zusammenhänge vermieden werden.
Für Büroarbeitsplätze zeigt die Praxis, dass bei der individuellen Gestaltung von Büroarbeitsplätzen aufgrund der technischen Möglichkeiten (Verstellbarkeit von Bürostühlen und Arbeitstischen) eine optimale Anpassung des Arbeitsplatzes an die Erfordernisse des einzelnen Nutzers bereits sehr gut umgesetzt wurde.
Für persönliche Schutzausrüstungen (PSA) sind Größen- und Typensysteme üblich. Die Variabilität von Körpermaßen wird in diesem Fall durch die optimale Entwicklung von kategorisierten Größensystemen berücksichtigt und so eine Passgenauigkeit für den einzelnen Nutzer gewährleistet. Viele Komponenten einer persönlichen Schutzausrüstung, wie zum Beispiel bei einer Atemschutzmaske, haben direkten Kontakt zum menschlichen Körper, und somit sind Einflüsse von Bekleidung o. ä. auf die verwendeten Körpermaße geringer.
Die Konstruktion von Maschinen und Produktionsbereichen ist oft sehr viel komplexer. Deshalb ist bei der Anwendung anthropometrischer Daten zu beachten: