Einleitung und Ziel des Ratgebers

Anwender, wie Konstrukteure, Produktionsplaner, Prüfer und Gestalter der technischen Umwelt sowie Mitarbeiter in Normungsgremien stehen oft vor dieser oder einer ähnlichen Frage: "Wie kann ich mein Produkt so gestalten, dass Menschen es komfortabel und sicher nutzen können?"

Eine optimale, ergonomisch komfortable und sichere Gestaltung von Produkten mit der Schnittstelle Mensch - technische Umwelt kann nur auf der Basis einer guten Adaptation der gestalteten Umwelt an die biologischen und physiologischen Bedürfnisse des menschlichen Körpers erfolgen. Ein wesentlicher Aspekt sind dabei die Werte von Maßen des menschlichen Körpers (anthropometrische Daten).

In allen Bereichen unserer modernen Welt interagieren Menschen mit Produkten oder in technischen Umwelten, die nur sehr selten individuell an den einzelnen Nutzer angepasst sind. So werden Körpermaße und daraus abgeleitete Maße in der Praxis in vielfältigen Bereichen wie der Gestaltung von Produktionsbereichen und anderen Arbeitsräumen, öffentlichen Räumen (z.B. Innenräume in Verkehrsmitteln, Ausrüstung von Schulen), Maschinenarbeitsplätzen, Alltags- sowie Arbeitsschutz- und Sicherheitsbekleidungen, Schuhwerk, technischen Medizinprodukten und vielen weiteren Bereichen angewendet. Daneben bilden diese Maße aber auch die Grundlage für die Entwicklung computergestützter Simulationssysteme (CAD-Systeme, Computer-Manikins).

Werden keine oder falsche Daten von Körpermaßen zugrunde gelegt, kann es leicht so aussehen, dass z.B. kleine Menschen ein Stellteil gut erreichen könne, große Menschen sich stark bücken müssen.

Damit die technische Umwelt sicher und komfortorientiert gestaltet werden kann, soll mit diesem Ratgeber Konstrukteuren, Produktionsplanern, Prüfern, Gestaltern von technischen Umwelten und Produkten sowie Mitarbeitern in Normungsgremien gezeigt werden, wie die grundlegenden Fragen bei der Auswahl und Anwendung von Daten von Maßen des menschlichen Körpers beantwortet werden können und wie vor­her­sehbare Fehlanwendungen minimiert werden.

Wesentliche Fragen zur Anwendung anthropometrischer Daten