Was muss ich bei anthropometrischen Daten für Männer und Frauen beachten?

Die Körpermaße von Männern und Frauen variieren im Mittel in nahezu allen absoluten Beträgen. Dabei sind die Maße von Frauen häufig, aber nicht immer kleiner.

Nach DIN 33402-2 ist der Median der Körperhöhe für Frauen um durchschnittlich 125 mm kleiner als der für Männer, die größte bzw. bideltoidale Schulterbreite ist 45 mm schmaler, die Schritthöhe um 55 mm kürzer, die Hände um 12 mm und die Füße um 20 mm kleiner. Lediglich in den Breiten- und Umfangs­maßen, insbesondere der unteren Rumpfhälfte und des Oberschenkels sind die Werte von Frauen höher oder zumindest gleichwertig (siehe Wie verwende ich Perzentile?, Tabelle: Perzentilwerte (in mm) und die dabei zu beachtenden Spannen für ergonomische Gestaltungsziele am Beispiel von Körperhöhe und Körpersitzbreite). Auch der Fettgewebsanteil unter der Haut ist bei Frauen vergleichsweise höher, und das Fettver­teilungs­muster ist hüft- und schenkelorientiert. Über diese Unterschiede von Körpermaßen ergibt sich, dass Frauen völlig anders proportioniert sind als Männer. Frauen sind proportional schmalschultrig und kurzbeinig, haben aber einen vergleichsweise langen und schlanken Hals. Der Querschnitt des Brustkorbes ist tief und rund während der von Männern eher schmal und flach proportioniert ist. Auch am Kopf sind im Vergleich deutliche Unterschiede zu messen, die sich bei der Frau mit einem proportional größeren Schädel und einem rundlicheren und flacheren Gesicht sowie einer weniger geneigten Stirn beschreiben lassen. Entsprechend ist es üblich, die Maße des Menschen nach dem Geschlecht getrennt auszuwerten. Wie in der Tabelle unter Wie verwende ich Perzentile? aufgezeigt, werden die Geschlechterunterschiede dabei sehr deutlich. Die Körperhöhe der mittleren Frau (P50) entspricht der des kleinen Mannes (P5) und die des mittleren Mannes (P50) entspricht der der großen Frau (P95).

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